Stärke, Resilienz & Achtsamkeit: Philosophen-Futter für ADHS
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Philosophische Zitate von grossen – manchmal auch verrückten – Denkern helfen, Balance und Resilienz bei ADHS zu fördern. Lassen Sie sich inspirieren.
1. Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit
Ramana Maharshi: "Was auch immer geschieht, geschehe. Was auch immer sein soll, sei."
Kontext: Maharshi war ein indischer Mystiker, der Achtsamkeit und inneren Frieden als Schlüssel zu einem erfüllten Leben sah. Sein Fokus lag auf der Selbstwahrnehmung und der Akzeptanz des gegenwärtigen Moments.
Mentalität: Maharshi lehrte Gelassenheit durch Selbstreflexion und die Loslösung von externen Erwartungen. Für Menschen mit ADHS bietet diese Haltung eine wertvolle Orientierung in einem oft chaotischen Alltag.
Immanuel Kant: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."
Kontext: Kants kategorischer Imperativ ist eine ethische Grundregel, die zur Klarheit und Ordnung in der Entscheidungsfindung beitragen soll. Er sah Vernunft als zentralen Anker für menschliches Handeln.
Mentalität: Kants rationaler Ansatz hilft ADHS-Betroffenen, Werte als feste Leitplanken zu setzen, die über impulsive Entscheidungen hinwegführen können.
2. Selbstakzeptanz und Wachstum
Erich Fromm: "Du bist nicht auf der Welt, um perfekt zu sein, sondern um echt zu sein."
Kontext: Fromm war ein Psychoanalytiker und Philosoph, der sich mit der Natur des Menschseins beschäftigte. Er stellte Authentizität über Perfektionismus, da dieser oft zu Selbstentfremdung führt.
Mentalität: Fromms Betonung der Echtheit bietet eine Entlastung für ADHS-Betroffene, die häufig von Selbstkritik und unrealistischen Ansprüchen geprägt sind.
Buddha (Siddhartha Gautama): "Es gibt keinen Weg zum Glück. Glück ist der Weg."
Kontext: Der Buddha lehrte, dass Glück im Hier und Jetzt zu finden ist, nicht in einem entfernten Ziel. Seine Philosophie betonte Achtsamkeit und die Loslösung von unnötigen Sorgen.
Mentalität: Für ADHS-Betroffene, die oft von Reizüberflutung und Zukunftsängsten geplagt sind, bietet dieser Ansatz eine Erinnerung, den Moment bewusst zu erleben.
3. Geduld und Gelassenheit
Jean-Jacques Rousseau: "Geduld ist bitter, aber ihre Frucht ist süss."
Kontext: Rousseau, ein Denker der Aufklärung, sah Geduld als notwendige Tugend in einer hektischen Welt. Er glaubte an die Entwicklung durch Natur und Bildung.
Mentalität: Rousseaus Fokus auf langfristigen Gewinn trotz kurzfristiger Herausforderungen passt gut zu ADHS, wo Impulsivität öfter der Planung od. auch dem Durchziehen im Weg steht.
Gottfried Keller: "Ruhe zieht das Leben an, Unruhe verscheucht es."
Kontext: Keller, ein Schweizer Schriftsteller, glaubte, dass ein ausgeglichenes Leben Voraussetzung für Kreativität und Erfolg ist. Seine Geschichten zeigten oft die Auswirkungen von ausgelebter Ungeduld.
Mentalität: Für ADHS-Betroffene, die oft von innerer Unruhe getrieben werden, ist dieser Satz eine wertvolle Erinnerung, dass Balance und mehr Geduld das Leben bereichern können.
4. Kreativität und Fokus
Arthur Schopenhauer: "Das Genie wohnt nur eine Etage höher als der Wahnsinn."
Kontext: Schopenhauer war ein Pessimist, der die irrationalen Kräfte des Lebens betonte, aber auch die kreative Energie lobte, die aus diversen Herausforderungen entstehen kann.
Mentalität: Seine Sicht hilft ADHS-Betroffenen, die oft kreative Lösungen für Probleme finden, ihre Andersartigkeit zu schätzen, statt sie als Schwäche zu sehen.
Karl Valentin: "Ordnung ist das halbe Leben – doch Unordnung ist die andere Hälfte."
Kontext: Der Humorist Valentin verstand die menschliche Natur als eine Balance zwischen Chaos und Struktur. Seine Werke reflektierten diese Dualität oft auf witzige Weise.
Mentalität: Die Aussage erinnert ADHS-Betroffene daran, dass Unordnung nicht immer negativ ist, sondern auch Raum für Kreativität schafft.
5. Resilienz und Sinn
Søren Kierkegaard: "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden."
Kontext: Kierkegaard, der Vater des Existenzialismus, schrieb über die Unsicherheit des Lebens und die Notwendigkeit, es dennoch bewusst zu leben.
Mentalität: Sein Gedanke hilft ADHS-Betroffenen, Vergangenes nicht als Fehler, sondern als Lernprozess zu sehen, um daraus Sinn für die Zukunft zu schöpfen.
Friedrich Nietzsche: "Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie."
Kontext: Der deutsche Philosoph Nietzsche betonte die Bedeutung eines Sinns im Leben, besonders in schwierigen Zeiten. Seine Philosophie ermutigt dazu, eine persönliche Mission zu finden.
Mentalität: Für ADHS-Betroffene, die oft nach einer Richtung suchen, kann die Konzentration auf das "Warum" eine entscheidende Ankerfunktion übernehmen.
Jedes dieser Zitate bietet eine Perspektive, die ADHS-Betroffenen und genauso auch allen Neurotypischen helfen kann, ihr Leben bewusster, ausgeglichener und authentischer zu gestalten.
1 comment
Danke, lieber Sandro. Deine feine, berührende und verbindende Suche nach (Selbst-)Erkenntnis ist soooo inspirierend! Ich schätze sehr, was du in die Welt hinausschreibst.