1. Mangel an Bewegung
Wenn Ihre Erinnerung lückenhaft ist, kann das an Ihrem ADHS liegen, das sich besonders auf das Kurzzeitgedächtnis auswirkt (Stichwort "ständig Dinge verlegen/verlieren"). Und wenn Sie kaum je Sport treiben, tun Sie nicht nur Ihrem Körper, sondern auch Ihrem Gehirn keinen Gefallen. Denn körperliche Aktivität kann Ihr Erinnerungsvermögen verbessern. Sie hilft wortwörtlich mit, das Gehirn umzubauen, so dass es für das semantische Erinnern weniger Energie benötigt. Zeit, die alten Turnschuhe wieder hervorzuholen!
2. Häufig auswärts essen gehen
Gesunde Ernährung hilft, ADHS-Symptome in den Griff zu bekommen. Aber sie ist nicht immer einfach. Restaurantessen ist allzu oft (zu) reich an Kalorien, Zucker, Salz und Fett. Zudem werden Sie selten genügend Früchte und Gemüse erhalten. Selbst Kochen ist gesünder – und erst noch ein gutes Training für das sprunghafte ADHS-Gehirn. Denn Sie müssen planen, vorbereiten und diverse Schritte konsequent befolgen, damit am Ende alles gut kommt.
3. Zu viel Junk Food
Bislang kann die Wissenschaft die Frage, welche Lebensmittel, wenn überhaupt, ADHS verschlimmern, nicht mit absoluter Sicherheit beantworten. Aber diverse Studien deuten darauf hin, dass industriell zugefügte Stoffe, wie Lebensmittelfarben und Konservierungsmittel, die ADHS-Symptome tendenziell verschlimmern. Diese Stoffe finden sich in Junk Food ebenso wie in süsser Limonade und diversen Süssigkeiten.
4. Frühstück auslassen
Wenn Sie die morgendliche Mahlzeit auslassen, könnten Ihre ADHS-Symptome schlimmer werden. Gut frühstücken hilft Ihrem Gehirn, das Glucose verbraucht, beim Denken. Es erlaubt Ihnen also, schon früh am Tag konzentriert zu bleiben. Selbst wenn Ihre Medikamente Ihren Appetit dämpfen, sollten Sie versuchen, jeden Morgen etwas zu essen. Ein hartgekochtes Ei oder ein Joghurtbecher sind schon ausreichend.
5. Unordnung zuhause und im Büro
Einige Leute sagen, dass Unordnung ein Zeichen von Genialität ist. Forschungen deuten darauf hin, dass sie zumindest Kreativität signalisieren könnte. Aber ein chaotisches Nest und ein Bürotisch voller Papiere werden Ihre Überforderung und Ihre Symptome verschlimmern. Sorgen Sie zumindest für einen Arbeitsplatz frei von Unordnung und Papierstapeln.
6. Zu viel Besitz
Einkaufen kann Spass machen, doch ADHS geht auch oft mit veritabler Kaufsucht einher. Der unaufhörliche Konsum kann wiederum zum Horten führen. Sie werden von all Ihrem Besitz dann schon am Morgen überfordert – und noch häufiger verzweifelte Suchaktionen starten. Die gute Nachricht: Es gibt einen Weg, ruhig zu bleiben. Befolgen Sie die Regel "Eins rein, eins raus", wenn Sie einen neuen Gegenstand in Ihr Haus bringen.
7. Die falschen Medikamente
Nicht bei allen Menschen mit ADHS wirkt Ritalin gut. Sie sprechen dann meist besser auf amphetaminhaltige Medikamente an. Zudem vertragen einige Menschen retardierte Präparate besser, andere brauchen die unretardierten Versionen. Auf die Stoffklassen der illegalen Stimulanzien sollten Sie ebenfalls verzichten. Ihr Wirkmechanismus ist zwar gleich, aber Ihr Nervensystem dürfte leiden. Falls Sie einen ADHS-Verdacht haben, lassen Sie sich besser testen, als sich in "Selbstmedikation" zu versuchen.
8. Schlafmangel
Schlafprobleme und ADHS gehen oft Hand in Hand. Selten ist er eine Nebenwirkung der ADHS-Medikamente. In anderen Fällen sind Ängste, Depression und andere mit ADHS verbundene Komorbiditäten schuld. Doch Schlafmangel macht Sie nicht nur müde. Er kann auch sie auch traurig und launisch werden lassen und zu Problemen mit der Motorik führen. Schauen Sie, dass Sie wenn immer möglich Ihre 7 Stunden Schlaf bekommen.
9. Therapie abbrechen
Wenn es Ihnen mit einer Therapie plus Medikation gut geht, halten Sie daran fest. Vielleicht sind Sie versucht, die Therapie abzubrechen, sobald Sie das Gefühl haben, Ihr ADHS unter Kontrolle zu haben. Schliesslich ist es viel einfacher, "nur" eine Pille zu nehmen – und die Therapie kostet Zeit. Doch viele Studien zeigen, dass Therapien bei ADHS wirklich helfen, besonders in Kombination mit Medikamenten.
10. Zu viel Smartphone- und TV-Zeit
Ärzte haben Zusammenhänge zwischen ADHS und übermässiger Bildschirmzeit gefunden. Auch Internetsucht kann zu schwerwiegenderen ADHS-Symptomen führen. Allerdings weiss man noch nicht, was jeweils am Anfang steht. Denn gerade Menschen mit ADHS nutzen Smartphones und das Internet, um ihr zu niedriges Dopamin-Niveau auszugleichen. Was man weiss: Bildschirmzeit (Blaulicht) vor dem Schlafengehen kann den Schlaf stören – und das wird die ADHS-Symptome verschlimmern.
11. Zu wenig Koffein
Mit einer Prise Humor zu geniessen, aber durchaus wahr: Wenn Sie ADHS haben, dürften Ihre Kaffee- oder Teegewohnheiten Ihre Symptome verringern. Gerade das Koffein aus Grüntee und Schwarztee macht längerfristig wacher und konzentrierter. Es kann auch Ihr Arbeitsgedächtnis ankurbeln. Kein Wunder, denn Koffein wie ADHS-Medikamente gehören beide zu den Stimulanzien. Übertreiben Sie es indes nicht, zumal zu viel Koffein zu einer äusserst unangenehmen Nervosität führen wird und den Kreislauf belastet.
1 Kommentar
Hallo,
unser Sohn hat ADHS und bekommt 70ml Elvanse .
Kürzlich war er sehr extrem negativ gelaunt und nervös.
Im Nachhinein habe ich bei Ihm ein kleines Eimerchen Cola – weingummi leer gefunden!!!